Rezessiv rot  (Meuleman-rot)

Diese Farbe wird rezessiv und nicht geschlechtsgebunden weiter vererbt. 

 

Rot ist nicht gleich rot ……

 

Grundsätzlich sei gesagt, dass es bei unseren Brieftauben eigentlich zwei Farben von Rot gibt, also rot ist nicht gleich rot. Zum Einen gibt es das wohl jedem bekannte, dominante Rot (Brieftauben-rot) und zum Anderen, das rezessive Rot (Meuleman-rot). Letzteres erlangte eigentlich erst bei den Nachzuchten von Tauben aus dem Stammpaar von Karel Meuleman in den 70er Jahren an Aufmerksamkeit.  Nach meinen Recherchen und auch in wenigen alten Büchern veröffentlicht, handelte es sich bei der Mutter des „Qude v.d. Bosch um ein ziegelrotes (rezessiv rotes) Weibchen. Das Weibchen wurde im Jahr 1961 von Karel und seinem Vater direkt bei Jos van den Bosch geholt. Unter den in Belaar dazu geholten Tauben von van den Bosch war auch ein dunkler Scheck, dieser und das ziegelrote Weibchen sind die Eltern des Vogels des weltbekannten Stammpaares von Karel Meuleman.

So erklärt sich dann auch, weshalb, wenn mit den Tauben aus dem Stammpaar Inzucht betrieben wurde, immer wieder die rezessiv roten Meulemänner aufgetreten sind. Bei Zuchten in denen das Stammpaar in der Abstammung auftaucht, können auch heute noch nach vielen Generationen z.B. aus blauen Eltern wieder ziegelrote Kinder auftauchen.

 

Das dominante Rot wurde bereits in den Büchern der Nachkriegszeit erwähnt und auch dann die Vererbung relativ gut beschrieben. Das Interessante bei dieser Farbe ist wohl, dass sie dominant geschlechtsgebunden vererbt wird. Sie kann aber nur weitervererbt werden, im Gegensatz zu den rezessiv Roten, wenn mindestens ein Elternteil diese Farbe auch zeigt.

 

 

 

 

Wir sehen auf dem Bild einen dominant roten Pieper. Im Gegensatz zu den Rezessiven zeigen die dominant Roten helle fast weiße  Schwingenenden und Schwanz, was auf diesem Bild sehr gut zu erkennen ist. 

Wie das so ist bei unserem Hobby, die Farbe spielt ja eher eine untergeordnete Rolle, oder auch einfach aus Neugier, können auch mal dominant Rote mit rezessiv Roten gepaart werden. Es wäre ja nicht dominant, wenn das Brieftaubenrot nicht das Meulemanrot überdecken würde. Allerdings ist bei der dominant roten Nachzucht das rezessiv getragene Rot leicht zu erkennen. Diese Tauben haben keine rein weißen Schwingenenden und Schwanz, bei dieser Kreuzung ist in den Schwingen und im Schwanz ein bräunlicher Hauch sichtbar. Die Spalterbigkeit ist hier sofort äußerlich an der „schmutzigen“ Farbe ersichtlich.

 

 

Eine Kreuzung zwischen dominant Rot und rezessiv Rot. Die Schwingenenden und der Schwanz zeigen den oben beschriebenen bräunlichen Anflug.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich hoffe nun, dass anhand der bisherigen Ausführungen, ich eine kleine Hilfe geben konnte, um dominantes und rezessives Rot zu unterscheiden und die Erbgänge besser zu verstehen.